Afghanistan Analysts Network – English

AAN in the Media

Taliban versuchen Medien auf Linie zu bringen

2 min

Deutsche Welle, 4 April 2022

In this article about the situation of the media under the Taleban, AAN’s Thomas Ruttig is quoted extensively (in German), beginning with saying that the closure of many media was not only the result of Taleban restrictions but also of the long-term drying out of international funding:

Dies gehe allerdings nicht allein auf die restriktive Politik der Taliban zurück, sondern auch auf mangelnde Finanzierung, sagt Thomas Ruttig, Mitbegründer des unabhängigen Think Tanks Afghanistan Analysts Network. Den Stopp der westlichen Finanzhilfe bekämen auch die lokalen Medien zu spüren, die ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen könnten.

After the ban of BBC, DW and other foreign contents on Afghan TV channels, Afghans have access to information through alternative channels. A Chinese-style Taleban crackdown on internet, however, would be a game changer:

“Dennoch gibt es ja sehr viele Möglichkeiten, an Informationen zu kommen und die sind den Afghaninnen und Afghanen auch bekannt”, sagt Ruttig. Denn nur ein kleiner Teil der afghanischen Bevölkerung informiere sich vorrangig übers Fernsehen. Stattdessen nutzten die meisten Afghanen die digitalen Medien, etwa Messenger, Twitter, Instagram. “Ein Wendepunkt wäre erreicht, wenn die Taliban irgendwann beschließen, das Internet zu sperren oder zu filtern. Dann ginge es in Sachen Informationsfreiheit wirklich an die Substanz.”

He further said that there was a lot of self-censorship on Afghan media but still also critical reporting about controversial issues, such as the closure of higher girls’ schools:

“Es gibt also noch private Sender, die über derartige Entwicklungen berichten”, sagt Afghanistan-Experte Ruttig. “Sie tun das allerdings nur eingeschränkt, teils auch mit einem gewissen Anteil an Selbstzensur. Die Journalisten haben eben Angst, von den Taliban erlassene Vorgaben zu verletzen, die häufig nicht sonderlich konkret sind und bei denen man nicht genau weiß, wo die Linien verlaufen.” (…)

In manchen Sendungen dränge Kritik an den Taliban zwischen den Zeilen durch, was nicht ohne Risiko für die Programmmacher sei, berichtet Ruttig. “In manchen TV-Sendungen werden Taliban-Vertreter durchaus kritisch befragt. Und ein Sender wie Tolo TV ließ nach dem Beschluss der Schließung weiterführender Schulen seine Journalistinnen auch Interviews auf der Straße durchführen.