Bonner Generalanzeiger, 30 October 2013
In a report about the process in Bonn around an airstrike against two tanker lorries highjacked by Taleban in Kunduz in September 2009 ordered by a German commander that killed around 90 civilians, AAN’s Thomas Ruttig who has been invited as a “matter expert” on the Taleban is quoted as saying that the Taleban are highly unlikely to operate in such large numbers — the German military’s defence line is that the commander had been told (by a single source) that all people that surrounded lorries stranded in a rover bed were fighters. Two US jet pilots had repeatedly enquired whether they should use a “show of force” to disperse the crowd which was rejected by the German commander:
Auch die beiden amerikanischen Piloten waren sich offenbar höchst unsicher, wie der dokumentierte Funkverkehr offenbart: Ob man nicht zunächst eine “Show of Force” versuchen solle, wie die Amerikaner die lautstarke Machtdemonstration per Tiefstflug nennen. Nein, das habe keinen Zweck, das vertreibe ja nur Zivilisten, aber nicht diese Taliban, hieß es vom deutschen Kommando.
Nicht nachvollziehen kann das Thomas Ruttig, Wissenschaftler und von der Kammer überraschend bestellter Gutachter. Ruttig, der sich seit 35 Jahren mit Afghanistan beschäftigt, mehr als zehn Jahre im Land gelebt und dort für die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die deutsche Botschaft arbeitete, räumt mit einigen Klischees auf, und im Lauf der Befragung verfestigt sich der Eindruck: Wer wenig über das Land und seine Bewohner weiß, kann zu der Entscheidung des deutschen Kommandeurs kommen. Wer mehr über das Land weiß, wäre wohl zu einer anderen Entscheidung gelangt.
“Die Provinz Kundus hat rund eine Million Einwohner; im Jahr 2008 gab es unter ihnen gerade mal 580 Kämpfer. Die Taliban operieren in kleinsten Gruppen. Allein schon die große Zahl von Menschen auf der Sandbank sprach gegen eine Aktion der Taliban.”
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This article was last updated on 9 Mar 2020
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