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Frieden in Afghanistan: Wie stehen die Chancen für 2020?

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Die Zeit, 23 December 2019

This article in the German weekly looking back at US-Taleban talks in 2019 and the prospects of them resuming and leading to peace quotes AAN’s Thomas Ruttig:

“Die Taliban sehen die Verhandlungen mit den USA als den kürzeren Weg zur Macht – zumindest kürzer als ein womöglich jahrelanger Krieg, deshalb sind sie an einem Deal mit den USA interessiert”, sagt Thomas Ruttig, Co-Direktor des Afghanistan Analysts Network. “Natürlich gibt es auch Kämpfer, die nach so vielen Jahren lieber aufhören und nach Hause möchten. Aber das heißt nicht, dass die Taliban als Organisation kriegsmüde sind. Im Gegenteil: Sie können noch lange weitermachen.”

Ruttig glaubt, dass die Taliban in den Friedensverhandlungen einen geringeren Druck verspüren als die USA – schlicht weil sie wissen, dass Donald Trump diesen Deal auf jeden Fall durchsetzen möchte. (…)

Schon bevor Trump die Verhandlungen im September abbrach, sah der Fahrplan vor, dass nach Unterzeichnung des Friedensvertrags im zweiten Schritt innerafghanische Verhandlungen zwischen Afghanistans Regierung und den Taliban stattfinden sollten. Dafür sollten sich beide Parteien offiziell in Norwegen treffen. (…) “Das wären dann erst die wahren Friedensverhandlungen”, sagt Afghanistanexperte Ruttig.

In den vergangenen Monaten, so seine Beobachtung, hätten die Taliban zumindest auf größere Anschläge in Stadtzentren mit vielen Zivilisten verzichtet. “Es ist ein nicht erklärtes, aber offensichtliches Signal an die USA, über eine Senkung der Gewalt zu reden. Natürlich ist das Gewaltniveau aber nach wie vor hoch.

The article’s original title (“The Taleban bomb – and wait”), however, does not reflect the situation on the ground – as there are three parties to the war who continue bombing.