Afghanistan Analysts Network – English

AAN in the Media

Afghanistan: Die Vögel singen trotzdem

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Wiener Zeitung, 30 December 2015

An AAN quote, of Borhan Osman (from his Helmand analysis in The Guardian), in this unusually titled 2015 year ender by the Viennese daily which continues to cover Afghanistan closer than many other German-language newspapers:

In den vergangenen sieben Monaten überrannten Taliban-Kräfte immer mehr Gebiete der südlichen Provinz [Helmand], die davor in langen und verlustreichen Kämpfen von US- und britischen Truppen von den Islamisten befreit worden waren.

Dies liegt einerseits an der schwachen Führung der afghanischen Streitkräfte, an Korruption, Fahnenflucht und “Geistersoldaten”, deren Gehälter von betrügerischen Kommandeuren eingestreift werden, schreibt Borhan Osman vom Kabuler Think Tank “Afghanistan Analysts Network” in einer Analyse. Gleichzeitig würden die Taliban aber auch mehr Kräfte zur Eroberung von Helmand einsetzen, da sie die Provinz als strategisch wichtig erachten.

Helmand als SprungbrettEinerseits, da in Helmand das meiste Opium im Land produziert wird und das Drogenbusiness traditionell eine wichtige Rolle für ihre Finanzierung spielt. Heute gilt dies, so Borhan, noch mehr, da nun weniger Erpressungsgelder zu lukrieren sind und vermögende Geldgeber aus den Golfstaaten begonnen haben, ihr Geld an militante Gruppen näher deren Heimat auszuschütten. Helmand sei aber auch interessant, da die Provinz geografisch günstig liegt mit schnellen Fluchtrouten nach Pakistan und in den Iran, dort ein großer Teil der Bevölkerung – so wie Taliban-Führer Akhtar Mansour – dem Ishaqzai-Stamm angehört und sie daher auf großen Rückhalt in der Bevölkerung zählen können.